TK, PSYCHEDELIK UND HOLARCHIE
Transkommunikation, Psychedelik und Holarchie
Ernst Senkowski
Text auch in folgendem Buch
Folgender Text auch in diesem Buch:
Zur Trennung des Untrennbaren und zur Nennung des Unnennbaren
Einführung
Sinn und Zweck der Transkommunikation ist es, dem menschlichen Wesen zu zeigen, dass alles mit allem verbunden ist.*
Transkommunikation kann im dualistischen Modell als informatorischer Austausch zwischen Menschen im realen Diesseits und Wesenheiten im virtuellen Jenseits gedeutet werden die sich dem naturwissenschaftlichen Nachweis entziehen. Die Interaktionen manifestieren sich als subjektive innere Erlebnisse medialer Personen oder als deren somatische Automatismen.
Instrumentell verwirklichte Transkontakte ergänzen diese Phänomene und bestätigen ihre Inhalte in Form objektiver technischer Anomalien. Die von Stanislav Grof gewonnenen psychedelischen Forschungsergebnisse weisen Parallelen auf. Das von Ken Wilber entwickelte holarchische Weltbild erlaubt eine Einordnung der Transkommunikation.
Die dokumentierten transkommunikativen Erfahrungen lassen sich in einem vorläufigen dualistischen Modell mit drei kurzen Aussagen beschreiben, die durch die sehr allgemein verstandenen Begriffe 'Diesseits' und 'Jenseits = trans' gekennzeichnet sind.
1) 'Jenseits' unseres wachbewusst erlebten, raumzeitlich-materiell-energetisch beschriebenen, äußeren Erfahrungsraumes gibt es virtuelle **) 'Trans'-Bereiche.
2) In diesen Bereichen existieren 'Trans'-Wesen, die sich als autonom-selbstbewusste Informationsstrukturen darstellen und unterschiedlich gedeutet werden.
3) Zwischen den Transwesen und 'psychisch' begabten Menschen gibt es mental-telepathische, 'transkommunikative' Wechselwirkungen, die sich somatisch durch mediales Sprechen und Schreiben, sowie durch Anomalien elektronischer Anordnungen als 'Trans'-Informationen manifestieren.
*) Die ohne Herkunftsbezeichnung kursiv wiedergebenen Texte sind Teile von (instrumentell verwirklichten)Transkontakten. Die meisten sind den Veröffentlichungen in TransKommunikation, ZSTK Vol. III, No. 1/2 und 3, entnommen.
**) Virtuell = potentiell, der Möglichkeit nach vorhanden, ist hier nicht im Sinn der Computerwelten zu verstehen.
Für jeden einzelnen Menschen sind nur die von ihm bewusst wahrgenommenen Erlebnisse wirklich. Ihre Formen sind weitgehend (mutter-)sprachlich vorgegeben. 'Ohne Sprache keine Dinge.' Die Einbindung in hinreichend konstante soziokulturelle Umfelder suggeriert den wiederkehrenden Eindruck einer personenunabhängigen 'objektiv-realen Welt'. Vorprogrammierte Erlebnisse, die innerhalb eines jeweils begrenzten Erfahrungsraumes durch gefilterte Sinnesreize und innere Impulse ausgelöst werden, gelten als 'normal'. Im Lauf der Geschichte sind immer wieder verborgene Strukturen mittels spezieller Methoden und Hilfsmittel entdeckt worden die zuvor im Bewusstsein der Zeitgenossen nicht existierten.
So waren beispielsweise - obwohl bereits von Gottfried Wilhelm Leibniz vermutet - die Bakterien bis zur Entwicklung des Mikroskops unbekannt, und die faszinierenden Unterwasserwelten mit ihren Bewohnern wurden erst durch die Einführung von Tauchgeräten zugänglich. Elektromagnetische Vorgänge können aufgrund ihrer untersinnlichen Qualitäten auch heute nur von Menschen nachvollzogen werden, die gelernt haben, die Anzeigen spezieller Messinstrumente systemimmanent zu interpretieren.
Wilber formuliert sinngemäß: "Die neuen Welten sind nichts weiter als ein tieferes Wahrnehmen oder Registrieren der immer schon vorhandenen Welt. Das Außerweltliche wird zu Innerweltlichem oder Diesseitigem.’
Analog könnte es sich mit den derzeit (noch) als jenseitig bezeichneten Erlebnisbereichen verhalten, zu denen der Zugang bisher nur in veränderten Bewusstseinszuständen möglich war, etwa zwischen Wachen und Schlafen, in Träumen, außerkörperlichen und Nahtodes-Erfahrungen, in schamanistischer und medialer Trance oder in mystischen Ekstasen, sowie in 'inneren Räumen', die durch die Anwendung psychedelischer Drogen oder bestimmter Atemtechniken erschlossen werden. Die Betroffenen erleben diese Transwelten als durchaus wirklich; Außenstehende bezeichnen sie - oft mit abschätzigem Unterton - als 'subjektiv', da sie ihnen nicht unmittelbar zugänglich sind und keine Entsprechungen in der 'realen' Außenwelt besitzen.
Psychedelik (Stanislav Grof)
'Die Einsichten aus den Erlebnissen in außergewöhnlichen Bewusstseinszuständen legen die Existenz einer nicht greifbaren und unermesslichen, sich ihrer selbst bewussten Intelligenz nahe, die alle Realitätsebenen durchdringt. Aus diesem höchsten Prinzip der Existenz als einem reinen Bewusstsein ohne spezifischen Inhalt kann alles im Kosmos abgeleitet werden. Mit einem spielerischen Sinn für Exploration, Abenteuer, Drama, Kunst und Humor schafft es zahllose phänomenale Welten.' (Grof)
Das Universum besteht aus der Seinsform des Großen Geistes, Bewusstsein, Intelligenz, sowie Selbstbewusstsein. Aus diesen Dimensionen geht Energie und Tatkraft hervor. Bewusstsein unterliegt der Aufgabe, alle Möglichkeiten des eigenen Selbst, des kosmischen Ichs, zu erkennen.
Stanislaw Grof unterscheidet drei Kategorien des außergewöhnlichen menschlichen Erfahrungsspektrums:
Phänomene der 'objektiven' materiellen Welt, deren normale Grenzen des Raumes und der Zeit überschritten werden; mediumistische und spiritistische Realitäts'ebenen', deren Existenz von der offiziellen Wissenschaft geleugnet wird; sowie 'psychoide' Phänomene als Mischformen, zu denen unter anderem die synchronistischen Korrelationen zwischen Bewusstsein und Materie zählen.
Die Existenz von Transwesen wird primär durch die Überlieferungen vieler Völker nahe gelegt. Die vielgestaltigen, anthropomorph-personifizierenden Deutungen von 'Erscheinungen' als Naturwesen, Engel, Dämonen, Götter, Außerirdische oder Zeitreisende sind kulturspezifisch geprägt und unterliegen im historischen Verlauf dem sich immerfort wandelnden Zeitgeist.
In religiösen und spiritistischen Weltbildern kommt den als weiterlebend vorgestellten Verstorbenen und ihren 'Wohnstätten' besondere Bedeutung zu. Die Behavioristen erklären all dies als unverbindliche Phantasieprodukte. Die Transwesen gelten ihnen als (teil)autonome, psychopathologische Spaltpersönlichkeiten. Diese simple Deutung unterschlägt die in der Gruppe a) angesprochene Existenz korrekter Angaben psychisch-medial begabter Personen, die sich auf irdische Gegebenheiten beziehen, deren normal erworbene Kenntnis auszuschließen ist. Solche Erfahrungen konfrontieren uns mit der Realität eines außersinnlichen Informationsgewinns. Dagegen lässt sich die verbindliche Gültigkeit von Transinformationen der Gruppe b), die sich als rein subjektive Erfahrungen darstellen, nicht ohne weiteres nachprüfen. Dazu schreibt Wilber: 'Wenn etwas 'subjektiv' ist, heißt das noch nicht, dass es nicht existiert oder nicht behutsam und umsichtig erforscht werden kann'. Tatsächlich sind durch sorgfältige Beobachtungen bemerkenswerte Übereinstimmungen der Erfahrungen in außergewöhnlichen Bewusstseinszuständen nachgewiesen worden, insbesondere wenn gewisse (Schulungs-)Wege (z.B. Yoga) beschritten werden. Die intersubjektive Existenz dieser Erlebnisse vermag die Frage nach ihrer Bedeutung aufzuwerfen und kann als Herausforderung empfunden werden wenn sie nicht auf dogmatische Voreingenommenheit trifft. Gleiches gilt für die mit technischen Mitteln realisierten Jenseitskontakte, die sich der Gruppe c) zuordnen lassen. Sie ergänzen die subjektiven Qualitäten der medialen Transkommunikation in Form akustischer und optischer Anomalien elektronischer Geräte in der jedem Beobachter zugänglichen realen Welt. Da sie erkennbar mit speziellen Fähigkeiten der Experimentatoren zusammenhängen, können sie als eigenartige psychokinetische Phänomene oder psychophysikalische Wechselwirkungen beschrieben werden, deren Zustandekommen im Einzelnen ungeklärt ist. Die instrumentelle Transkommunikation besteht danach aus einer Kombination des historischen Mediumismus mit der modernen Elektronik. In beiden Erfahrungsbereichen benennen sich jenseitige Partner als verstorbene Menschen und als nicht-menschliche Wesen, und die Geräte vermitteln keine wesentlich anderen Transinformationen als die Medien. Es ist daher nicht berechtigt, den technisch-objektiv auftretenden Inhalten eine größere Zuverlässigkeit oder einen höheren Wahrheitsgehalt zuzuschreiben als den rein medialen Äußerungen. Geräte ermöglichen lediglich ein für euch beweisbares Wahrnehmen.
In der jüngeren Zeit sind einige vergleichende Zusammenstellungen der medial vermittelten, 'gechannelten'
Informationen erschienen (z.B.: Dr. Karl H. Müller 'Informationen aus dem Jenseits' 1982; Jon Klimo
'Channeling' 1988). Grof hat - nach Timothy Leary und Ronald D. Laing - die vorwiegend durch LS ausgelösten psychedelischen Erlebnisse ausführlich dargestellt. In den vielfach übereinstimmenden inneren Erfahrungen der Versuchspersonen werden Raum und Zeit transzendiert und über transbiografische irdische Elementen hinaus transpersonale, unabhängig erscheinende jenseitige Strukturen wahrgenommen. Ein spirituelles Austreten aus eurer Wirklichkeit erlaubt euch, Weiteres zu begreifen. In der Liste der Charakteristika dieser außergewöhnlichen Bewusstseinszustände finden sich Analogien zu den medialen und technisch-gestützten Transkontakten. Obwohl letztere vorwiegend in linear-sprachlichen Formen auftreten, die eine unmittelbare ganzheitliche Wahrnehmung behindern, deuten die bisher unbeachtet gebliebenen formalen und inhaltlichen Parallelen auf einen gemeinsamen Hintergrund der psychedelischen und transkommunikativen Erfahrungen und werfen ein eigenartiges Licht auf den gesamten Komplex.
In den außergewöhnlichen Bewusstseinszuständen existiert kein wesentlicher Unterschied zwischen Mikro- und Makrokosmos. Die Größendimensionen der wahrgenommenen Objekte reichen von Atomen bis zu Galaxien. Alles Bestehende ist homolog. Der Große Geist befindet sich im Supermikrohologramm der Atome und Moleküle bis hin zu den Welten des Alles-was-ist. Der lineare Zeitabstand unserer Alltagserfahrungen entfällt; Ereignisse aus verschiedenen Perioden treten in vielschichtigen Bündeln auf, die durch starke gleichartige Emotionen charakterisiert sind. Die emotionalen geistigen Dimensionen überlappen sich geradezu perfekt. Die Zeit scheint sich enorm zu verlangsamen oder zu beschleunigen, rückwärts zu fließen *), oder ganz aufzuhören, häufig nimmt sie räumliche Merkmale an, so dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu ein- und demselben Zeitpunkt nebeneinander stehen.
*) Außergewöhnliche Stimmen auf Tonbändern und direkte Stimmen, z.B. vom Radio, sind mehrfach mit extrem hohen oder niedrigen Sprechgeschwindigkeiten aufgetreten. Außerdem wurden sogenannte 'Rückwärtsstimmen' beobachtet, die im Bandrücklauf verständlich sind.
Es gibt für mich keine Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, ich, du, bewusst noch unbewusst. Zeitschleifen werden durchlaufen, oder man verlässt die Zeit und tritt an einer anderen 'Stelle' wieder in sie ein. Der Raum als willkürliches Konstrukt des Geistes besitzt keine objektive Existenz und unterliegt extremen Veränderungen. Seine normale dreidimensionale Struktur erscheint als begrenzende Enge, räumliche Distanzen können analog den Zeitreisen überwunden werden. Mehrdimensionale Welten werden erlebt. Beliebig viele Universen verschiedener Ordnung durchdringen einander. Die Vielschichtigkeit des göttlichen Prinzips ist unfassbar. Alle Erfahrungen aller Zeiten und Existenzformen sind in ihm vereint.
Grof: 'Diese Erlebnisse legen deutlich nahe, dass jeder von uns in einer noch nicht geklärten Weise Informationen über das gesamte Universum oder die Gesamtheit der Existenz besitzt, den potentiellen Zugang zu allen ihren Teilen hat und in einem gewissen Sinn das gesamte kosmische Netzwerk selber ist - wie er auch gleichzeitig nur einen unendlich kleinen Teil dieses Kosmos, ein isoliertes und unbedeutendes biologisches Wesen darstellt.'
Ein wichtiges, wenn nicht das wichtigste Kennzeichen psychedelischen Erlebens ist die Aufhebung der Trennung von Materie, Energie und Bewusstsein. Die Welt getrennter Individuen und Objekte wird durch ein Wirrwarr von Energiemustern und Bewusstsein ersetzt, das sich im Modell der dualistischen Psychophysik als übergeordnetes unabhängiges Prinzip darstellt und zur einzigen Realität wird. In den allumfassenden kosmischen Einheitserlebnissen entschwindet die Dichotomie zwischen Sein und Nicht-Sein; Form und Leere werden gleichwertig. Das hier stark verkürzte Resumee aus fünftausend psychedelischen Sitzungen bestätigt viele Teile des transkommunikativen Mosaikbildes und vermittelt einen Einblick in die von Rupert Sheldrake zur Diskussion gestellten außerraumzeitlichen morphogenetischen Felder in Feldern. Grof weist mehrfach darauf hin, dass Verständnis und Einordnung der von ihm selbst anfangs nur widerwillig akzeptierten psychedelischen Erfahrungen in Verbindung mit den vielfach begleitenden Synchronizitäten und Paraphänomenen ein unüberwindliches Hindernis für die kartesianisch-Newtonsche Wissenschaft darstellen. Dagegen sind sie gut mit einem (noch unfertigen) Weltbild vereinbar, in dem Mystik, moderne Physik, Neurophysiologie, Bewusstseinsforschung, Informationstheorie und Systemtheorie konvergieren könnten. Diese Überlegungen lassen sich zwanglos auf alle transkommunikativen Effekte übertragen.
Stanislav Grof Ken Wilber
Holarchie (Ken Wilber)
Das Universum wird nicht von Chaos und Unordnung beherrscht, es ist ein wahrer Kosmos. Die Ordnung vermag alles, weil in der Ordnung selbst das Geheimnis eurer Herkunft existiert. Transphänomene sind Ereignisse, die nicht der wissenschaftlichen Ordnung angehören, sondern einer anderen Ordnung.
Grofs Arbeiten sind insbesondere den außergewöhnlichen Erfahrungen gewidmet, die in den durch psychoaktive Substanzen und spezielle Atemtechniken veränderten Bewusstseinszuständen auftreten. Demgegenüber betrachtet Ken Wilber in seinem Werk 'Eros-Kosmos-Logos', dem die folgenden Überlegungen und Zitate entnommen sind, die Gesamtheit der Evolution, (vgl. auch die Buchbesprechung in TransKommunikation, Vol. III, No. 3)
In Anlehnung an eine lange Reihe westlicher und östlicher Autoren *) überbaut er die dualistischen Positionen 'Teilbarkeit und Ganzheit des Universums' durch das Grundprinzip einer in den GEIST (im spirituellen Sinn) eingebetteten, nach oben und unten ins Unendliche reichenden, 'transfiniten Holarchie', die aus hierarchisch gegliederten 'Holons' besteht.
*) Aristoteles, Aurobindo, Capra, Descartes, Eccles, Emerson, Foucault, Gebser, Grof, Habermas, Hegel, Heidegger, Hofstadter, James, Jantsch, Jung, Kant, Koestler, Laszlo, Leibniz, Locke, Lovejoy, Maturana, M.Murphy, Nagarjuna, Piaget, Platon, Plotin, Popper, Prigogine, Schelling, Sheldrake, Sperry, Spinoza, Ch.Taylor, Teilhard de Chardin, Varela, Whitehead.
Die Wirklichkeit besteht danach weder aus Dingen noch aus Prozessen sondern aus Holons. Holons sind Ganze/Teile: Jedes Ganze enthält Teile und ist selbst Teil eines größeren Ganzen. Asymmetrisch ineinander geschachtelte Holons, als kohärent-stabile Identitätsmuster (oder 'Individuen') bilden nach unten hin relativ autonome, nach oben hin relativ 'gehorsamspflichtige', strukturell gekoppelte Netzwerke der Interaktion. Dabei beeinflussen die höheren morphogenetischen Felder die Wahrscheinlichkeitsstrukturen der Felder der niedrigeren Ebenen, indem sie deren Unbestimmtheiten organisieren, strukturieren und ihre Variationsbreite beschränken. Alle koevolvierenden Holons besitzen ein Selbsttranszendierungsvermögen; sie emergieren (siehe: Emergenz), das heißt, sie lassen neue Eigenschaften entstehen, die nicht aus der Kenntnis ihrer Komponenten abgeleitet werden können. Mit anderen Worten: Die Rückführung der Emergenzen, die in gleicher Weise für die Phänomene Leben, Geist und Bewusstsein wie für nichtorganische Systeme gelten, auf definierbare Ursachen ist nicht möglich; Unbestimmtheit wird zu einem Wesensbestandteil des Universums. (LINK ZU FANTAPPIÈ)
Wilber entwirft ein Modell der Evolution, das durch eine im Zeitbereich unendliche gegenläufige Kreisbewegung charakterisiert ist:
GEIST -> Seele -> Geist -> Körper -> Materie -> Körper -> Geist -> Seele -> GEIST.
Im absteigenden Schöpfungsprozess verwirklicht(e) sich GEIST in die materiellen Formen hinein um in aufsteigender Bewusstseinsentwicklung in sich zu sich zurück zu kehren. Der evolutionäre Zeitpfeil kennzeichnet Materie, Leben und Geist in zunehmender Differenzierung, Vielgestaltigkeit, Komplexität und Organisation und im Drang nach kreativer Synthese/Integration. Die Urschöpfung in Verbindung mit allem seelischen Bewusstsein schaffte jegliche Form in den unterschiedlichen Strukturen und Zeitbegriffen. Diese Entwicklung verläuft - geschichtlich nachvollziehbar - stufenweise, und auf jeder Stufe erscheint die nächst höhere als eine vollkommen unsichtbare 'andere' Welt, die für uns nicht existiert, obwohl wir in Wahrheit von ihrer Wirklichkeit durchtränkt sind. Von dem her, was wir als 'diesseitig', als unsere Welt, empfinden, können wir all das 'Jenseitige', von dem wir umringt sind, einfach nicht begreifen. Die höheren/tieferen Welt-Räume der noch nicht erreichten Entwicklungsstufen liegen auch nicht anderswo in der physikalischen Raumzeit. Sie liegen hier, in einer tieferen Wahrnehmung dieser Welt, aber jede Aufwärts-Transformation ist ein Paradigmenkampf um die rechte und einzige Weise, die Welt zu betrachten. Großer Geist ist weder hoch noch tief.
Auf der niedrigeren feinstofflichen Ebene ist das Bewusstsein in der Lage, in außerkörperlichen Erfahrungen und Astralreisen, telepathischen, präkognitiven und psychokinetischen Aktionen über die gewöhnlichen Fähigkeiten des grobstofflichen Körper-Ich hinauszugehen. Auf der höheren feinstofflichen Ebene verwirklichen sich die religiösen Intuitionen, die symbolischen Visionen, die Wahrnehmungen göttlichen Lichts und Klangs, sowie der höheren Geistwesen und archetypischen Formen. Der niedrigere kausale Bereich umfasst das Bewusstsein einer über allem stehenden Gottheit als Ursprung der Archetypen. Auf der höheren Kausalebene werden alle Strukturen radikal transzendiert und verschmelzen mit dem grenzenlos-formlosen Bewusstsein. Schließlich wird in der letzten Einheit die ursprüngliche Existenzform angenommen, und jeder Moment des Weltgeschehens erweist sich identisch mit dem eigenen Wesen. Die Wandlung ist erforderlich, denn sie begünstigt das Sein.
Gegenwärtig steht die Menschheit an der Schwelle zur Transpersonalität die sich auf eine neu emergente Psychosomatik stützen und insbesondere auch ein neues Sprachbewusstsein sein wird. Mit einer Veränderung des Nervensystems wird die Veränderung eingeleitet. Diese Stufe ist bereits von einzelnen Mystikern, Heiligen und Weisen beispielhaft erreicht worden, jedoch lässt sich deren transverbal-translogische innere Erfahrung der nichtdualen LEERE jenseits der Vernunft nur Menschen vermitteln, die dafür reif sind. Die Wahrheit des göttlichen Lichts ist weder Eins noch Zwei. Die allgemeine zukünftige Verwirklichung dieses Bewusstseinszustandes kann derzeit nicht als gesichert gelten.
In der Welt der Form gibt es kein letztes Omega, das sich als ein mit jedem Schritt zurückweichender Horizont darstellt. Es gibt keine Vollkommenheit in der manifesten Welt. Könnte die Welt der Form sich vollenden und erfüllen, sie hätte nichts mehr zu wünschen und zu wollen und zu tun; sie wäre dann eine Welt ohne Bewegung, ohne Zeit und ohne Raum, sie wäre selbst das Formlose. Es gäbe weder Kommunikation noch Transkommunikation, denn erst getrennte Teile ermöglichen den Aufbau von Verbindungen. Eine endgültige Befreiung kann es nur in der LEERE geben, niemals in der Form. Die Evolution ist mit jeder ihrer Regungen nur auf dieses letzte Omega aus - und wird es doch nie finden, weil es Evolution nur in der Welt der Form geben kann. So ist der Kosmos ohne Ende getrieben, in der Zeit das zu suchen, was vollkommen außerzeitlich ist, und da er es niemals finden kann, wird er nie aufhören zu suchen. Niemand ist auserwählt und alle sind berufen. Aber nur wenige empfangen das Signal, und noch weniger sind imstande, es unverfälscht wiederzugeben.
Wilbers umfangreiches, an viele östliche Anschauungen angelehntes Werk kann im Rahmen dieses Artikels nicht in allen Einzelheiten zu transkommunikativen Inhalten in Beziehung gesetzt werden. Die wenigen hier kursiv eingefügten Beispiele vermitteln naturgemäß keinen vollständigen Einblick. Unsere Leserinnen und Leser seien auf die medial und instrumentell verwirklichten Transmitteilungen in dieser Website und im Buch ITK hingewiesen. Die Transwesen – wer sie auch seien – haben vielfach die Priorität des GEISTES und die Entwicklung des menschlichen Bewusstseins angesprochen, an der sie behaupten hilfreich mizuwirken. Die Edukation des Menschseins im geistig kosmischen Sinne bleibt unsere aller Aufgabe.
Abschließende Bemerkungen
In den von Grof und Wilber entwickelten Modellen, die hier stellvertretend für viele ähnliche Ansätze stehen, erscheint das raumzeitliche Leben als Wechselwirkung unterschiedlicher Bewusstseinsstrukturen und die kosmische Evolution als deren Anwachsen zu größerer Komplexität. Diese Vorstellungen überschreiten die klassischen naturwissenschaftlichen Paradigmen, indem sie die grundlegende Bedeutung von Geist und Bewusstsein betonen. Sie stützen die entsprechenden transkommunikativen Tendenzen und sind geeignet, diese einem umfassenderen Verständnis näher zu bringen.
Literatur
Richard M. Bucke: Kosmisches Bewußtsein - Zur Evolution des menschlichen Geistes. insel tb 1498, Frankfurt 1993. Da dieses entwicklungsgeschichtlich wichtige Buch vergriffen ist, verweisen wir auf die ausführliche Besprechung in der gleichnamigen Rubrik dieses Heftes.
Fritjof Capra: Das neue Denken. Scherz, München 1990. (Gespräche mit Ronald D. Laing und Stanislaw Grof).
Stanislav Grof: Geburt, Tod und Transzendenz - Neue Dimensionen in der Psychologie. rororo 8764, Reinbek 1993
Das Abenteuer der Selbstentdeckung - Heilung durch veränderte Bewußtseinszustände. rororo 9640, Reinbek 1994
Humberto Maturana: Was ist erkennen? - Die Welt entsteht im Auge des Betrachters. Serie Piper 2289, München 1996
Karl H. Müller: Informationen aus dem Jenseits. Turm, Bietigheim 1982
Jon Klimo: Channeling. Hermann Bauer, Freiburg 1988
Ernst Senkowski: Instrumentelle TransKommunikation. R.G.Fischer, Frankfurt 1995
Michael Talbot: Das holographische Universum. Droemer Knaur, München 1992
Ken Wilber: Eros, Kosmos, Logos: Eine Jahrtausend-Vision. Krüger, Frankfurt am Main 1996
Bildquellen: Stanislav Grof, Ken Wilber
ZSTK, Vol. III, No. 4, 1998
Bei Interesse hier weitere Informationsquellen zu Stanislav Grof (Website) und Ken Wilber (Website).
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