ELISABETH
Elisabeth – Grüße einer vergessenen Jugendfreundin
Meine verschüttete Erinnerung an Elisabeth Sch. wurde am 16.07.2000, wenige Wochen nach dem Übergang meiner Ehefrau Adelheid, unerwartet wach gerufen, als wir einer siebenköpfigen Glasrücksitzung unter anderem den aus einzelnen Buchstaben gebildeten Satz erhielten
Es grüßen Euch Katharina, Wolfgang, Adelheid, Elisabeth.
Die Zuordnung der drei erstgenannten Namen bereitete keine Schwierigkeiten. Dagegen konnte Elisabeth nicht gedeutet werden. Nach kurzer Diskussion fragte ich:
'Wer ist Elisabeth?'
Antwort: Eine Jugendfreundin von Ernst.
Diskussion und neue Frage:
'Jugendfreundin?'
Antwort: Ernst, es ist für Dich nicht bleibend, aber für sie. Liebevolle Gedanken begleiten Dich im Leben und im Sein. Du sollst dies wissen.
Das war eindrucksvoll-anrührend, aber auch jetzt fiel mir nichts Klärendes ein, daher die nächste Frage:
'Handelt es sich um eine (frühere) Inkarnation?'
Die sibyllinische Aussage half nicht weiter:
Du bist mit allen, die Dir in der Nähe begegnen, inkarniert, auch mit ihr und mit den Anwesenden. Es schließt sich immer ein Kreis, hier wie drüben. Ich ließ die Angelegenheit auf sich beruhen, bis mir eines Tages einfiel, dass ich im Krieg ein Mädchen namens Elisabeth flüchtig gekannt hatte. Allerdings wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, sie als meine 'Freundin' zu bezeichnen. Sie lebte im benachbarten Stadtteil Wilhelmsburg, und unsere Mütter waren miteinander bekannt. Ich hatte Elisabeth wenige Male getroffen, ohne ihr in irgendeiner Form näher gekommen zu sein.
Anfang 2002 fiel mir ein Zufall zu. Ich stolperte über meine sorgfältig verpackten Kriegstagebücher und erblickte beim Aufschlagen eines der Hefte auf Anhieb eine Eintragung vom 2.7.1943, als ich, aus der Ukraine gekommen, im Urlaub in Hamburg weilte:
'Und Elisabeth sah ich auch, ein richtiges kleines Wunder, ohne Übertreibung. Sie reicht mir bis zur Schulter und sah in dem hellen Mantel mit dem weißen Kleid darunter wundervoll aus. Fast möchte ich sagen. wie eine Elfe.'
5 Jahre später – am 5.12.48 – dieses Mal in den Tagebüchern gesucht und gefunden – die Eintragung:
'Elisabeth (ist) gestorben, an Kinderlähmung innerhalb weniger Tage. Einmal schrieb ich von ihr als dem personifizierten Frühling. Lang ist es her.'
Heute, am 26.05.2014, frage ich mich:
Waren Elisabeth und ich wirklich sieben Jahrzehnte lang getrennt, oder verschüttete die illusionäre Zeit unsere zeitlose liebevolle Verbindung, um sie in einem kostbaren flüchtigen Moment wieder bewusst zu machen?
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